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Vergaserprobleme Der Registervergaser ist in der Regel relativ relativ unproblematisch. Die üblichen Probleme beschränken sich auf wenige Ursachen. Das häufigste Problem ist ein lockerer Vergaser. Der Vergaser ist mit 4 Muttern auf dem Ansaugstutzen befestigt. Die beiden vorderen Muttern haben ab Werk keine Unterlegscheiben. Die hinteren Muttern sitzen sogar auf Zahnscheiben, die eine Lockerung mit Erfolg verhindern könnten. Die vorderen Muttern lockern sich nun über kurz oder lang. Damit steigt die Belastung der hinteren Muttern, die sich nun trotz Zahnscheiben auch lockern. ![]() Bild 1 Kritische Schraube am Vergaserfuß Sitzt der Vergaser lose, so
zieht er falsche Luft. Die durch den Vergaser strömende Luft
saugt eine in Etwa richtige Menge Kraftstoff an. Wird nun nach dem
Vergaser Luft zugeführt, dann stimmt das Verhältnis von Luft
zu Benzin nicht mehr, das Gemisch magert ab. Dieser Effekt ist in
erster Linie im Leerlauf zu bemerken, der Motor läuft unrund. Bei
Vollgas scheint wieder alles in Ordnung zu sein. ![]() Bild 2 Werkzeug für Vergaserfuß An zweiter Stelle in der Fehlerhäufigkeit tut sich die Kaltstartpumpe hervor. Diese Pumpe sitzt beifahrerseitig auf der Oberseite des Vergasergehäuses. Sie wirkt nur solange der Motor noch kalt ist. Meist rütteln sich die 4 Schrauben auf der Rückseite der Pumpe heraus, der hintere Deckel sitzt lose oder fällt ab. Dies bewirkt ein schlechtes Kaltstartverhalten. Der Motor springt zwar problemlos an, sobald man jedoch die Kupplung kommen läßt, stirbt er wieder ab. Schafft man es trotzdem mit viel Gefühl anzufahren, macht der Motor Sprünge wie ein Känguruh. Ist der Motor erstmal warm dann verschwindet der Spuk wieder. ![]() Bild 3 Kaltstartpumpe Der Grund für die
verlorenen Schrauben ist trivial. Der Deckel ist so geformt, daß
die Schrauben nicht auf einer ebenen Fläche anliegen. Anstatt
normaler Zylinderkopfschrauben e verwendete Citroën konische
Schraubenköpfe, das heißt die Schraubenköpfe
verschwinden im Deckel, ähnlich einer Senkkopfschraube. Damit
lassen sich keine Unterlegscheiben verwenden, die Schrauben lockern
sich mit der Zeit und fallen ab, der Deckel der Pumpe geht verloren.
Bei den letzten Baujahren hat Citroën die Deckel anders geformt.
Es kamen endlich Deckel mit flachen Ansätzen zum Einsatz, die
Zylinderkopfschrauben mit Scheiben erlauben. Seitdem ist dieses
Problem erledigt. Manchmal lösen sich jedoch auch die beiden
Halteschrauben der Pumpe. Damit verschwindet dann die komplette Pumpe. Sehr oft stimmt die
Einstellung der Schwimmer im Vergaser nicht. Diese Schwimmer
regeln die Vorratsmenge an Benzin im Vergaser. Das ganze funktioniert
wie im Wasserkasten der Toilettenspülung. Ein Schwimmer liegt auf
der Benzinoberfläche. Der Schwimmer betätigt das
Schwimmernadelventil. Sinkt der Benzinpegel ab, so geht der Schwimmer
mit nach unten. Damit erlaubt er dem Schwimmernadelventil sich zu öffnen,
Benzin wird von der Benzinpumpe in den Vergaser gepumpt. Der Pegel
steigt, der Schwimmer geht mit nach oben und schließt das
Schwimmernadelventil wieder. ![]() Bild 4 Schwimmerhöhe Die Mitte der Schwimmer muß
18 mm über der Dichtung stehen. Stehen die Schwimmer
unterschiedlich hoch, so kann das durch vorsichtiges verbiegen des
Aluminiumrahmens ausgeglichen werden. Die absolute Höhe beider
Schwimmer ist durch ein Nachbiegen der kleinen Lasche zu erreichen,
die das Schwimmernadelventil betätigt. Um die Düsen zu reinigen müssen sie zunächst ausgebaut werden. Die Reinigung darf nur mittels Durchblasen mit Preßluft erfolgen. Keinesfalls ist die Düse mit einem Draht oder einer Nadel durchzustoßen. Dabei könnte die Öffnung aufgeweitet werden, was zu einer Veränderung der Düseneigenschaften führt. Um die Düsen hinterher wieder an der richtigen Stelle einzubauen ist es empfehlenswert aufzuschreiben welche Düse wo sitzt. ![]() Bild 5 Vergaser offen Leicht zugänglich sind die Hauptdüse für die zweite Stufe in der beifahrerseitigen Schwimmerkammer, und die beiden von oben zugänglichen Düsen. Die Hauptdüse für die 1. Stufe sitzt sehr versteckt in der fahrerseitigen Schwimmerkammer. Um sie zu entfernen muß zunächst der Blindstopfen an der Vergaserrückseite entfernt werden, dann kann mit einem schmalen Schraubendreher die Düse im Kanal gelockert und entfernt werden. Als letzte Düse ist die Leerlaufluftdüse zu entfernen. Sie sitzt an der Vergaseraußenseite direkt unter dem Benzineinlaß. Bei abgenommenem Vergaserdeckel ist sie gut zu sehen. Normalerweise wird sie durch den Deckel nahezu verdeckt. Ganz nebenbei bemerkt - diese Düse geht manchmal verloren. Das habe ich bisher bei zwei Fahrzeugen erlebt. Der Motor startet dann sehr unwillig und die Leistung ist miserabel. Im Leerlauf geht der Motor sofort aus. ![]() Bild 6 Hauptdüse 1. Stufe Bei allen Düsen ist
darauf zu achten, daß sie nicht in den Vergaser hineinfallen.
Die Düsen sind mit Preßluft von beiden Seiten
durchzublasen. Bevor sie wieder im Vergaser montiert werden, sind auch
alle Kanäle im Vergasergehäuse mit Preßluft
durchzublasen. Um hier auch alle Kanäle zu treffen, kann man mit
der Ausblaspistole einfach in jedes Loch im Vergasergehäuse
hineinblasen. ![]() Bild 7 Chokeklappe Ein anderes sehr verbreitetes
Problem ist eine hängende Drosselklappe. Insbesondere tritt
dieser Effekt nach einer Autobahnfahrt auf. Beim Loslassen des
Gaspedals geht der Vergaser nicht auf Leerlauf zurück, er bleibt
bei 2000 - 4000 Umdrehungen hängen. Dieser Effekt wird meist
verursacht durch eine festsitzende Hauptwelle der ersten Stufe. Um
einen schwergängigen Gaszug oder ein verklebtes Gaspedal
auszuschließen, kann man bei laufendem Motor die Drosselklappe
von Hand bewegen. Sie muß von etwa 30% der möglichen Öffnung
wieder ganz auf Leerlauf zurückgehen. Die Klappe ist für den
Test nicht zu weit zu öffnen, da bei plötzlichem Loslassen
die Klappe durch die Rückholfeder ruckartig auf den Leerlauf zurückgezogen
wird. Bei nur geringer Öffnung reicht die Federkraft nicht um die
Drosselklappe bei festsitzender Welle sauber zu schließen. ![]() Bild 8 Welle Ist es erstmal soweit gekommen, dann ist der Vergaser nicht mehr zu retten. Helfen kann hier nur Prävention bei einem gesunden Vergaser. Der Gaszug ist so einzustellen, daß bei voller Betätigung des Gaspedals die Drosselklappen gerade vollständig geöffnet sind. Damit hat das Pedal am Anfang des Weges etwas toten Gang, der jedoch nicht weiter stört. |
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